Das Nieren-Navi der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN)

Das Nieren-Navi der DGfN

23.05.2023

Von Nierenversagen ist die Rede, wenn die Nieren nicht mehr in der Lage sind, ihre Funktionen auszuführen und Giftstoffe sowie überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen. Es handelt sich um einen lebensbedrohlichen Zustand. Die Ursachen für Nierenversagen sind vielfältig und reichen von Diabetes bis hin zu Bluthochdruck. Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit und Schwindel sind mögliche Hinweise auf ein fortschreitendes Nierenversagen. Eine frühe Diagnose ist entscheidend, um die Behandlungsoptionen zu maximieren und Komplikationen zu vermeiden. Eine effektive Behandlung kann entweder durch Dialyse oder Transplantation erfolgen, je nach Schweregrad der Erkrankung und individuellen Umständen des Patienten.

Wenn die Nieren nicht mehr richtig funktionieren, wird eventuell Dialyse erforderlich sein. Bei einer Dialyse wird das Blut des Patienten durch eine Maschine geführt, die Abfallprodukte und überschüssiges Wasser aus dem Blut entfernt. Es gibt zwei Arten von Dialyse: Hämodialyse und Peritonealdialyse. Bei der Hämodialyse wird das Blut außerhalb des Körpers durch eine Maschine geleitet, während bei der Peritonealdialyse das Bauchfell als Filter verwendet wird. Die Wahl der Dialysemethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Gesundheitszustand des Patienten und seiner persönlichen Vorliebe. Dialyse ist jedoch keine langfristige Lösung für Nierenversagen und sollte nur als Übergangslösung betrachtet werden, bis eine Transplantation möglich ist oder andere Behandlungsmöglichkeiten gefunden wurden.

Bei einer Nierentransplantation wird eine gesunde Niere von einem Spender in den Körper des Empfängers übertragen. Vor der Operation werden sowohl der Spender als auch der Empfänger gründlich untersucht, um sicherzustellen, dass die Transplantation erfolgreich verläuft. Während des Eingriffs wird die erkrankte Niere des Empfängers entfernt und durch die gesunde Niere des Spenders ersetzt. Die neue Niere wird dann an die Blutgefäße und Harnleiter des Empfängers angeschlossen. Nach der Operation muss der Empfänger regelmäßig Medikamente einnehmen, um zu verhindern, dass sein Körper das transplantierte Organ abstößt. Eine erfolgreiche Nierentransplantation kann dem Patienten - im Vergleich zur Dialysebehandlung - eine verbesserte Lebensqualität und eine höhere Überlebensrate bieten.

Es gibt verschiedene Alternativen zur Dialyse und Transplantation, die bei Nierenversagen in Betracht gezogen werden können. Eine Möglichkeit ist die Peritonealdialyse, bei der das Bauchfell als Filter genutzt wird, um überschüssige Flüssigkeit und Abfallprodukte aus dem Körper zu entfernen. Eine weitere Alternative ist die Hämodiafiltration, die eine Kombination aus Hämodialyse und Filtration von Flüssigkeit durch eine Membran darstellt. Auch die Nierenersatztherapie mittels Hämoperfusion oder Plasmapherese kann in bestimmten Fällen eingesetzt werden. Zudem gibt es Ansätze wie die regenerative Medizin, bei der versucht wird, beschädigte Nierengewebe zu regenerieren oder zu ersetzen. Es ist empfehlenswert, an einem Nierenzentrum alle Optionen zu besprechen und die beste Behandlungsmethode auszuwählen.

Wenn es um die Entscheidung geht, welche Behandlungsoption bei Nierenversagen gewählt werden soll, müssen möglichst viele Faktoren berücksichtigt werden. Hierzu gehören nicht nur medizinische Aspekte wie der Schweregrad des Nierenversagens und mögliche Komplikationen, sondern auch persönliche Faktoren wie Lebensstil, Alter und Vorlieben. Eine wichtige Rolle spielt auch die Verfügbarkeit von Spenderorganen oder die Möglichkeit einer Dialyse. Nehmen Sie sich Zeit, um alle Optionen gründlich abzuwägen. Letztendlich sollte die Entscheidung auf den individuellen Bedürfnissen und Wünschen basieren und in Zusammenarbeit mit dem medizinischen Team getroffen werden.

Um Ihnen den, die ärztliche Beratung begleitenden, Entscheidungs-Findungs-Prozess zu erleichtern und Fragen zu beantworten,hat die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie ein Nieren-Navi entwickelt. Das Nieren-Navi der DGfN finden Sie:  hier

 

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