Die Wirkung der Plasmapherese beruht auf der Elimination zikulierender krankmachender („pathogener”) Substanzen aus der Blutflüssigkeit („Blutplasma”).
Hierzu werden beim sogenannten Plasmaaustausch bzw. Plasmapherese in einem ersten Schritt zunächst Blutzellen und Blutplasma voneinander getrennt und anschließend das Blutplasma des Patienten verworfen und durch eine Substitutionslösung (gespendetes Frischplasma oder Albumin) ersetzt.
Für einzelne Indikationen steht das Verfahren der sogenannten Immunadsorption zur Verfügung, das in der Lage ist, ganz spezifisch bestimmte Faktoren (Antikörper) aus dem Blut zu entfernen.
Die Immunadsorption hat den Vorteil, daß der Patient das gereinigte Blutplasma zurückerhält und somit die Gabe einer Substitutionslösung vermieden werden kann.
Das Blut kann dem Patienten in vielen Fällen über eine Armvene entnommen werden, nur in einzelnen Fällen ist zur Entnahme des Blutes eine sogenannter zentralvenöser Katheter erforderlich.
Im Rahmen der Transplantationsmedizin können mittels Immunadsorption Antikörper (sogenannte HLA-Antikörper) aus dem Blut des Transplantatempfängers entfernt werden, die gegen Gewebeeigenschaften des neuen Organs gerichtet sind.
Bei Patienten, bei denen diese Antikörper bereits vor der Transplantation in großer Menge nachweisbar sind, kann auf diesem Weg die Transplantation oft überhaupt erst ermöglicht werden. Darüberhinaus ermöglicht die Immunadsorption bei erst nach der Transplantation auftretenden Antikörper vermittelten („humoralen”) Abstossungen eine effektive Behandlung.
Ein spezielles Verfahren der Immunadsorption (Glycorex-Säule) ist in der Lage selektiv Antikörper gegen eine fremde Blutgruppe aus dem Blut zu entfernen. Auf diesem Weg ist es in den meisten Fällen möglich, im Rahmen einer Lebendnierenspende auch ein Organ mit einer fremden Blutgruppe zu transplantieren.