Die Dialyseabteilung

Eine lebensnotwendige Einrichtung

Für viele nierenkranke Patienten ist Dialyse als künstlicher Ersatz des kranken bzw. ausgefallenen Organs eine lebensnotwendige Einrichtung. Die Dialyseabteilung unseres Hauses ist mit 18 Hämodialyseplanplätzen einschließlich der Plätze für Hepatitis-B-Patienten ausgestattet. Es werden sowohl chronisch, ambulante (teilstationäre) wie auch stationäre Patienten unserer Nephrologischen Bettenstation rund um die Uhr betreut.

Einen Schwerpunkt setzen wir auf die Zusammenarbeit mit den übrigen Heidelberger Kliniken, denen wir 24 Stunden zur Verfügung stehen. Im Bereich der Intensivstationen der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich im Einsatz.

In allen Bereichen werden modernste Gerätetypen verwendet. Ein erfahrenes und gut geschultes Pflegeteam steht unseren Patienten während den Behandlungen zur Verfügung.

 

Chronische Dialyse

Das Nierenzentrum bietet derzeit 18 Plätze für chronische Dialysepatienten, die dreimal pro Woche für jeweils ungefähr fünf Stunden vormittags oder nachmittags behandelt werden. Momentan betreuen wir dauerhaft ambulant über 80 Patienten mit einem dialysepflichtigen Nierenversagen, darunter auch Patienten mit chronischer Hepatitis B und C.

Nachdem sich die Patienten mit einer terminalen Niereninsuffizienz für das Verfahren der Hämodialyse entschieden haben, muss zunächst der Gefässzugang (Fistel) zur Durchführung der Behandlung operativ angelegt werden. Hierzu ist ein kurzer stationärer Aufenthalt zur Wundpflege und zur Unterweisung der Patienten im Umgang mit ihrer Dialysefistel notwendig.

Die Operation selbst findet ambulant bei unseren Kooperationspartnern im Universitätsklinikum Heidelberg, Gefäßchirurgie, Prof. Böckler oder im St. Josefskrankenhaus Heidelberg statt. Die Fistelanlage sollte rechtzeitig vor der geplanten Erstdialyse stattfinden, damit die Wunde verheilen, das Gefäss auswachsen und die Erstdialyse dann komplikationsfrei stattfinden kann.

Neben der Durchführung der Dialysebehandlung selbst liegt unser besonderes Augenmerk auf der Vermeidung von urämiespezifischen Spätschäden. Während jeder Dialysebehandlung erfolgt eine fachärztliche Visite zur Klärung aller aktuellen medizinischen Probleme. Die Funktion der Nebenschilddrüse, sowie des Elektrolyt- und Phosphathaushaltes werden regelmässig überwacht; in Intervallen erfolgen kardiologische und gastroenterologische sowie weitere bildgebende Untersuchungen.

Zu unserem Angebot gehört weiter die ständige Betreuung durch eine Sozialarbeiterin, eine Diätassistentin sowie einen klinischen Psychologen. Ziel unserer Bemühungen ist eine optimale Rehabilitation der Patienten im Alltag und, wenn möglich, im Berufsleben.

Prinzipiell wird in unserem Zentrum jeder Patient, der erstmals zur Hämodialyse kommt, für die Möglichkeit der Aufnahme auf die Transplantationswarteliste evaluiert. Die notwendigen Untersuchungen werden von uns organisiert und verwaltet.

Akutes Nierenversagen

Neben der chronischen Dialyse gibt es im Nierenzentrum Heidelberg eine Akutdialyseeinheit. Diese versorgt in Heidelberg mehr als 10 Intensivstationen aus unterschiedlichen Krankenhäusern und Intensivstation der Universitätsklinik Heidelberg mit Hämodialyse. Zur Verfügung stehen hier ähnliche Geräte wie sie im chronischen Dialysebereich eingesetzt werden. In den meisten Fällen jedoch erfolgt die Dialyse mit der so genannten Geniusdialysemaschine. Hierbei handelt es sich um eine Tankniere, somit wird eine flexible Dialysatzusammensetzung entsprechend dem Krankheitsbild und den Bedürfnissen des Patienten ermöglich. Dieses Verfahren ist durch eine große hämodynamische Stabilität gekennzeichnet.

Das Nierenzentrum Heidelberg führt ca. 5.000 Akutdialysen/Jahr durch. Es liegen hier die unterschiedlichsten Krankheitsbilder zugrunde, z.B. Überwässerung der Lungen (Lungenödem), akute Vergiftungen, Elektrolystörungen mit Herzrhythmusstörungen, akutes Nierenversagen bei Autoimmunerkrankung oder Nierenerkrankung, Nierentransplantatversagen und schwere Sepsis (schwere Infektion) und andere.

Für die Behandlung der Patienten auf den Intensivstationen mit akutem Nierenversagen ist die Dialysebehandlung extrem wichtig, da mit Eintritt, z.B. einer Sepsis und eines akuten Nierenversagens das Versterberisiko bei 70% liegt. Aus diesem Grund wird eine möglichst schonende Dialysebehandlung angestrebt, d. h. keine Kurzzeitdialyse sondern Langzeitdialysen mit niedrigeren Blutflussraten.

Im Gegensatz zur chronischen Hämodialyse erfolgt die Dialyse in der Regel nicht über eine Dialysefistel sondern über einen in der Notfallsituation angelegten Dialysekatheter z.B. im Bereich der Halsvenen. Dieser Katheter wird über die Halsvene bis zur oberen Hohlvene des Herzens vorgeschoben. Hierdurch ist eine effektive Blutentgiftung durch die Dialyse möglich. Die Komplikationen dieses Gefäßzuganges sind Punktion der benachbarten Halsschlagader oder aber Infektion und Thrombosen. Die Anlage des Dialysekatheters erfolgt durch eigens hierfür ausgebildetes und erfahrenes Dialysepersonal und wird regelmäßig durchgeführt.

Die Akutdialyseeinheit des Nierenzentrums verfügt über große Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichen invasiven Blutreinigungsverfahren bei Nierenversagen und Vergiftungen einschließlich verschiedener Plasmabehandlungsverfahren.


Zeit für Leben

Ein Filmbeitrag der DGfN - Deutsche Gesellschaft für Nephrologie - in Zusammenarbeit mit der TakePart Media and Science.


Leitung Dialysestation

Bettina Müller

Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin für Nephrologie (Stellv. Plegedienstleitung)


Leitung Dialysestation

Verena Rathmann

Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin für Nephrologie


Stellv. Leitung Dialysestation

Esther Menzel

Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin für Nephrologie


QM-Beauftragte Dialyse

Margarete Spreemann

Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin für Nephrologie


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