Entlassmanagement im Nierenzentrum

Kliniksozialdienst

Ein gutes Entlassmanagement liegt sowohl im Interesse der Patienten als auch im wirtschaftlichen Interesse des Krankenhauses. Mit der Gesundheitsreform 2007 gehört das Versorgungsmanagement zu den Aufgaben des Krankenhauses (§ 11, Abs. 4 SGB V).

Ein wichtiger Teil der Tätigkeit des Kliniksozialdienstes ist es, die Entlassung der Patienten zu planen und zu koordinieren und dabei neben der gesundheitlichen Situation auch seine soziale, berufliche und wirtschaftliche Situation zu berücksichtigen.

Das Landeskrankenhausgesetz Baden-Württemberg definiert den gesetzlichen Auftrag des Sozialdienstes in § 31 wie folgt: Der soziale Krankenhausdienst hat die Aufgabe, den Patienten und seine Angehörigen sozial zu beraten und zu betreuen, insbesondere wegen der Hilfen, die während des Aufenthaltes im Krankenhaus und nach der Entlassung geboten sind.
Der soziale Krankenhausdienst sorgt dafür, dass nach der Entlassung des Patienten die zu seiner Pflege, Nachsorge und Rehabilitation notwendigen Maßnahmen eingeleitet werden.

Der Kliniksozialdienst im Nierenzentrum ist Teil eines multidisziplinären Teams. Die Sozialarbeiterinnen organisieren und koordinieren in Kooperation mit der Pflege und den Ärzten, die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Versorgungsbereichen (stationär, ambulant, Rehabilitation, Pflege, weitere Versorgung). Sie informieren und beraten Patienten und ihre Angehörigen über die Möglichkeiten nachstationärer Versorgung, leiten notwendige Maßnahmen ein und klären Kostenübernahmen.
Die Sozialarbeiterinnen fungieren als Schnittstelle zwischen dem Patienten, seinen Angehörigen, den behandelnden Berufsgruppen im Krankenhaus, kooperierenden Einrichtungen außerhalb der Klinik und Kostenträgern.

Das Entlassmanagement des Kliniksozialdienstes basiert auf einer ganzheitlichen Sichtweise, inhaltlich definierten Qualitätsstandards und berufsethischen Prinzipien.

Der Kliniksozialdienst orientiert sich an einer Vielzahl von Methoden, wie klientenzentrierte, systemische und lösungsorientierte Beratung und Krisenintervention. Die Inhalte der Beratung ergeben sich aus der Krankheits- und der individuellen Lebenssituation des Patienten, seinem Versorgungs- und Rehabilitationsbedarf und seinen persönlichen, familiären, sozialen und wirtschaftlichen Ressourcen.

Ziel ist es, jedem Patienten unter Wahrung seines Selbstbestimmungsrechtes, der Freiwilligkeit und der Wahlfreiheit die Versorgungsform zu ermöglichen, die seine Wünsche am meisten berücksichtigt und seinen Hilfebedarf am besten abdeckt.

Kliniksozialarbeit leistet damit in Ergänzung zur medizinischen Behandlung und der pflegerischen Versorgung einen wichtigen Beitrag in der Gesamtbehandlung des Patienten im Krankenhaus.

 

Beim Entlassmanagement fließen die Informationen aller beteiligten Berufsgruppen zusammen. Die Vorbereitung der Entlassung erfolgt multidisziplinär und orientiert sich an der Notwendigkeit des Einzelfalles. Voraussetzungen einer gelingenden Prozesskoordination sind Schnittstellenkompetenz, Kenntnis der Versorgungssysteme und der Kompetenz, erforderliche Interventionen umzusetzen. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter können aufgrund ihrer Qualifizierung für Patienten mit umfassendem Versorgungsbedarf in schwierigen Lebenssituationen die Koordinierung der nachstationären Versorgung übernehmen.

 

Definition

Entlassmanagement, ist ein konzeptionelles, professionelles Vorgehen der Sozialen Arbeit im Krankenhaus mit dem Ziel, gemeinsam mit Patienten und Angehörigen unter Einbeziehung aller am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen einen tragfähigen nachstationären Versorgungsplan zu erarbeiten und umzusetzen.

 

Ziele

  • Nachstationäre Versorgung des Patienten nach den Standards der Fachgesellschaft DVSG (Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen)
  • Informierung und Beratung des Patienten über Möglichkeiten der Versorgung, Erarbeitung eines individuell angemessenen und erforderlichen Versorgungsplans, Beratung und Einbeziehung von Angehörigen
  • Nahtloser Sektorenübergang in die verschiedenen Versorgungsbereiche, stationär/ambulant (geschlossene Behandlungskette)
  • Erreichen einer stabilen Versorgungssituation unter Einbeziehung sozialer Faktoren in die Behandlungsplanung zur Vermeidung von Drehtüreffekten, Stabilisierung familiärer Systeme
  • Ausschöpfung des vorhandenen Rehabilitationspotenzials
  • Verknüpfung von persönlichen und professionellen Netzwerken

Für ein kompetentes Entlassmanagement müssen in die Planung einbezogen werden:

  • aktuell bestehender Versorgungsbedarf
  • medizinische, pflegerische und psychosoziale Aspekte
  • familiäre und soziale Situation, Lebenskontext
  • ambulante und stationäre Versorgungsangebote
  • Finanzierungsmöglichkeiten von Maßnahmen
  • Verweildauerkorridore der behandelnden Klinik, wirtschaftliche Aspekte

 

Konzept für ein patientenorientiertes Entlassmanagement

Entlassmanagement: Die Erläuterungen zur Umsetzung unseres Konzeptes gibt es hier auch online zum Download!


Leitung Entlassmanagement


QM-Beauftragte / Prüfer*In

Emily Leipold

Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin


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