Die DZIF-Transplantationskohorte ist in Deutschland einmalig und soll zur Verbesserung der Behandlung von Patienten beitragen, die schon ein Spenderorgan oder eine Stammzelltransplantation erhalten haben.
Um die Abstoßung eines transplantierten Organs zu verhindern, sind EmpfängerInnen von Spenderorganen lebenslang auf die Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten angewiesen. Diese medikamentöse Schwächung der Immunantwort führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen, die wiederum das transplantierte Organ und die Gesundheit der Empfänger stark gefährden können.
Die individuellen Faktoren und Zusammenhänge zwischen Immunsuppression und verschiedenen infektiösen Erkrankungen sind bisher nicht ausreichend erforscht. Deshalb werden in ganz Deutschland im Rahmen der DZIF-Transplantationskohorte medizinische Daten und biologische Proben von transplantierten Patientinnen und Patienten gesammelt. Im Januar 2021 sind 1661 PatientInnen eingeschlossen worden: die Rekrutierung geht weiter.
Aktuelle und zukünftige Forschungsprojekte verwenden die gesammelten Daten und Proben, um bestehende wissenschaftliche Fragen bezüglich Infektionen nach Organtransplantation zu beantworten mit dem Ziel, die Prävention und Behandlung von Infektionen in der Praxis zu verbessern.
Die Nierenlebendspende stellt eine optimale Therapie des terminalen chronischen Nierenversagens dar. Insbesondere für den deutschen Raum existieren bisher nur wenige Studiendaten über das körperliche und seelische Befinden von Lebendspendern.
Im Projekt SOLKID-GNR (Lebendnierenspenderegister), das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, arbeiten Wissenschaftler und Kliniker aus den verschiedensten Disziplinen (Transplantationsmedizin, Psychologie/ Psychosomatik, Nephrologie, Chirurgie, Urologie, Biometrie) zusammen.
Innerhalb von fünf Jahren wird ein deutschlandweites Register aufgebaut, um potentielle Risikofaktoren für Komplikationen bei Spendern zu identifizieren und zu erforschen. Dafür werden neben physiologischen Faktoren, wie der Nierenfunktion und dem Blutdruck, auch psychosoziale Folgen der Nierenspende erfasst.
Ziel der Studie ist es, zukünftigen Spendern eine fundierte Risiko-Abschätzung und Aufklärung, sowie die Entwicklung von, auf den Spender zentrierten, Versorgungs- und Präventionsstrategien zu ermöglichen.
Als weltweit eine der größten Kohortenstudie bei Niereninsuffizienz hat die German Chronic Kidney Disease -Studie das Ziel, die Prognose und Lebensqualität von NierenpatientInnen zu verbessern.
Deutschlandweit kooperieren ÄrtzInnen und WissenschaftlerInnen an elf Universitätskliniken unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) mit mehr als dreihundert niedergelassenen Nephrologen, um eine umfassende nationale prospektive Beobachtungsstudie mit 5000 nierenkranken PatientInnen zu etablieren. Seit 2009 ist Heidelberg als Regionalzentrum aktiv an diesem größten Kooperationsprojekt der deutschen Nephrologie beteiligt.
Die eingeschlossenen PatientInnen weisen eine Nierenfunktionseinschränkung mittleren Schweregrades (entspricht GFR Stadium III) auf und werden über mehr als zehn Jahre beobachtet. Mit Hilfe modernster Analyseverfahren (z.B. Genomics, Proteomics) sollen Risikofaktoren, neue Biomarker und therapeutische Ansätze zur Verhinderung der Progression des Nierenfunktionsverlustes und des Auftretens kardiovaskulärer Komplikationen identifiziert werden.
Gesamtleitung:
Prof. Dr. T. Schulz, Medizinische Hochschule Hannover
Projektleitung am Standort Heidelberg:
Frau Prof. Dr. C. Sommerer (Ko-Antragsstellerin und Mitglied des Steering Committees) und Prof. Dr. C. Morath (Mitglied des Vorstandes)
Gesamtleitung:
Frau Prof. Dr. B. Suwelack, Universitätsklinikum Münster
Projektleitung am Standort Heidelberg:
Frau Prof. Dr. C. Sommerer (Ko-Antragstellerin und Mitglied des Leitungsgremiums)
Gesamtleitung:
Prof. Dr. Kai-Uwe Eckardt, Charite Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik IV, Erlangen
Projektleitung am Standort Heidelberg:
Frau Prof. Dr. C. Sommerer (Mitglied des Leitungsgremiums)