22.07.2022
Seit Bekanntwerden der ersten Fälle im Dezember 2019 beschäftigt uns die COVID-19 Pandemie und führt unser Gesundheitssystem bis an die Belastungsgrenze. Mit der schnellen Etablierung wirksamer und sicherer Impfstoffe zeigte sich ein Ausweg aus der Pandemie. Niereninsuffiziente und nierentransplantierte Patienten waren jedoch nicht Teil der initialen Zulassungsstudien, weshalb über das Impfansprechen dieser vulnerablen Gruppen mit nachgewiesen erhöhter COVID-19 Mortalität zunächst wenig bekannt war. Zudem kam es im Laufe der Pandemie zur schnellen Entwicklung neuer, besorgniserregender Virusvarianten, die aufgrund von Mutationen zu schwereren Verläufen führten oder wegen ihrer Veränderungen vom Immunsystem schlechter erkannt wurden (Immunflucht Varianten). Gemeinsam mit Dr. med. Claudius Speer wurden daher verschiedene Studien initiiert, um systematisch das Impfansprechen unserer Patienten zu untersuchen. Die Ergebnisse unterstützen uns darin, individuelle Impfstrategien zu entwickeln, um unser Patientenkollektiv bestmöglich schützen zu können. „Die Forschungsarbeiten von Dr. Benning haben eine hohe Relevanz für die Versorgung unserer Patienten, denn sie haben bereits konkrete Verbesserungen angestoßen und jedes Wissen, mit dem wir das Leben unserer Patienten verlängern und Ihre Lebensqualität verbessern ist einer Förderung würdig“, lobt Prof. Dr. Martin Zeier, Chefarzt am Nierenzentrum Heidelberg. „Wir hoffen, dass die Auszeichnung Dr. Benning unterstützt, ihr wissenschaftliches Engagement fortzuführen.“ Teile unserer Ergebnisse sind bereits in renommierten Zeitschriften publiziert worden, weitere Projekte zur Untersuchung und Verbesserung des Impfansprechens dieser Patienten sind bereits in der Durchführung und Planung.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis unterstützt Forschungsvorhaben von Nachwuchswissenschaftlerinnen der Medizinischen Fakultät Heidelberg, und wird für besonders bedeutsame eigenständige Arbeiten verliehen. Die Stifter Professor Dr. Friedrich Reutner – Ehrensenator der Universität Heidelberg – und seine Frau Anita Reutner wollen besonders solche Leistungen auszeichnen, die relevante Forschungsfragen aus der Klinik aufgreifen.
„Mein Ziel ist es, auch für unsere niereninsuffizienten Patienten und für nierentransplantierte Patienten ein nahezu normales Leben ohne Einschränkungen zu ermöglichen, was insbesondere während der COVID-19 Pandemie eine große Herausforderung ist“, so die Preisträgerin.
Kontakt
Dr. med. Louise Benning
Klinik für Nephrologie
Nierenzentrum Heidelberg
Universitätsklinikum Heidelberg
