Bestimmung der SARS-CoV-2 spezifischen Immunantwort

AG Speer

Ende Dezember 2019 wurde der Ausbruch einer neuen Lungenerkrankung mit damals noch unbekannter Ursache in Wuhan, China, beschrieben, am 27. Januar 2020 gab es dann den ersten Fall einer COVID-19 Infektion in Deutschland. Seitdem hat sich die Pandemie weiter interkontinental ausgebreitet und beschäftigt uns weiterhin im klinischen Alltag. Die schnelle Entwicklung von sicheren und wirksamen Impfstoffen stellt einen wichtigen Pfeiler in der Bekämpfung der Pandemie dar. Da Patienten mit fortgeschrittener chronischer Nierenerkrankung, insbesondere Dialysepatienten und nierentransplantierte Patienten, zu den besonders risikobehafteten Patientengruppen für einen schweren COVID-19 Verlauf zählen, erfolgte zeitnah eine Priorisierung dieser Patientengruppen zur COVID-19 Impfung.

Im Rahmen von klinischen Beobachtungsstudien untersuchen wir derzeit das Impfansprechen auf die COVID-19 Impfung bei Dialysepatienten, nierentransplantierten Patienten und auch Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion aufgrund einer Autoimmunerkrankung. 

Jeweils drei Wochen nach erfolgter Impfung bestimmen wir SARS-CoV-2 spezifische IgG Antikörper, testen auf die neutralisierende Wirkung der Antikörper und auch auf Neutralisation gegen besorgniserregende Varianten. Anhand unserer Studiendaten konnten wir bereits zeigen, dass das Impfansprechen bei Dialysepatienten vermindert ist (Speer C, CJASN, 2021). Bei niedrigen Antikörpertitern nach COVID-19 Impfung ist zudem der Schutz gegen neu auftretende, besorgniserregende Varianten, wie zum Beispiel gegen die britische (B.1.1.7; alpha) oder südafrikanische (B.1.351; beta) Variante eingeschränkt (Speer C, Kidney International 2020). Mittlerweile ist bereits die dritte COVID-19 Impfung für Risikogruppen zugelassen. Inwiefern durch eine Drittimpfung ein mögliches Impfansprechen bei vorherigen Impfversagern (non-responder) induzierbar ist, bleibt abzuwarten. Durch unsere Studien liefern wir wichtige Echtzeit Daten zum Impfansprechen in Hochrisikokollektiven und wollen durch eine Individualisierung der Impfstrategie, zum Beispiel bei non-respondern, zum bestmöglichen Schutz unserer Patienten beitragen.

 

Projekt-Leitung


Beteiligte Personen

Prof. Dr. rer. nat. Paul Schnitzler, Abteilung Virologie, Teil des Zentrums für Infektiologie

Prof. Dr. Ralf Bartenschlager, Molekulare Virologie, Teil des Zentrums für Infektiologie

Prof. Dr. med. Caner Süsal, Transplantationsimmunologie

Prof. Dr. med. Burkhard Tönshoff, Allgemeine Pädiatrie, Neuropädiatrie, Stoffwechsel, Gastroenterologie, Nephrologie

Prof. Dr. med. Matthias Schaier

Prof. Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Sektion Rheumatologie

Partner / Kooperation

Abteilung Abteilung Virologie des Universitätsklinikums Heidelberg

Abteilung Transplantationsimmunologie des Universitätsklinikums Heidelberg

Abteilung Allgemeine Pädiatrie, Neuropädiatrie, Stoffwechsel, Gastroenterologie, Nephrologie des Universitätsklinikums Heidelberg

Sektion Rheumatologie des Universitätsklinikums Heidelberg

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