Eine langfristige Immunsuppression ist für nahezu alle nierentransplantierten Patienten notwendig. Patienten reagieren jedoch unterschiedlich auf die einzelnen Immunsuppressiva. Daher muss für jeden Patienten die optimale Therapie gefunden werden, um eine zu hohe Immunsuppression mit Nebenwirkungen (Toxizität, Infektionen, Tumoren) und zu geringe Immunsuppression mit der Gefahr von Abstoßungsepisoden zu vermeiden.
Im Allgemeinen wird die immunsuppressive Therapie anhand pharmakokinetischer Parameter (z.B. Talspiegel überwacht. Diese geben indirekt Hinweise über die pharmakologische Aktivität einer Substanz im Körper des Patienten. Eine Überwachung und Anpassung der Therapie anhand der direkten biologischen Wirkung (Pharmakodynamik, Immun-Monitoring) ist eine Möglichkeit die immunsuppressive Therapie zu optimieren.
In translationalen Forschungsprojekten werden werden immundiagnostische Parameter auf der Basis differentieller Genexpression und multispektraler Durchflusszytometrie untersucht, und pharmakodynamische Biomarker zur Optimierung der immunsuppressiven Therapie identifiziert.
Mit dem Immunmarker „residuale NFAT-regulierte Genexpression“ konnte ein Marker für die Wirksamkeit von Calcineurininhibitoren identifiziert, in translational-klinischen Studien validiert und in den klinischen Einsatz für eine individualisierte Immunsuppression überführt werden.
Weitere Untersuchungen beschäftigen sich mit Markern zur individualisierten Therapie mit Mycophenolsäure und mTOR-Inhibitoren nach Transplantation und Mycophenolsäure bei Autoimmunerkrankungen..
Prof. Dr. med. Claudia Sommerer, MSc
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Prof. Dr. Thomas Giese (Institut für Immunologie, Universitätsklinikum Heidelberg)
Prof. Dr. med. Stefan Meuer (Institut für Immunologie, Universitätsklinikum Heidelberg)
Prof. Dr. med. Burkhard Tönshoff (Pädiatrische Nephrologie, Universitätsklinikum Heidelberg)
Prof. Dr. med. David Czock (Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie, Universitätsklinikum Heidelberg)
Prof. Dr. med. Klemens Budde, Dr. rer. nat. Petra Glander (Nephrologie, Charite Universitätsmedizin, Berlin)
Prof. Dr. Merce Brunet, Dr. Olga Millan (Pharmacology and Toxicology Laboratory, Hospital Clinic of Barcelona, University of Barcelona, Spain)
Prof. Dr. Lluis Guirado Perich (Renal Transplant Unit, Fundació Puigvert, Barcelona, Spain)