Verfahren zur Generierung einer individualisierten Immunsuppression bei Organtransplantation und Autoimmunerkrankungen

TolerogenixX – TOL-1 Study

Stand der Technik im Bereich Transplantation ist die belastende Vierfach-Immunsuppression, bei der es in mehr als der Hälfte der Fälle zu Abstoßungen kommt und die oft mit erheblichen Nebenwirkungen, v.a. Infekten, Malignomen und kardiovaskulären Komplikationen vergesellschaftet ist.

Bisherige Versuche der individualisierten Immunsuppression oder Toleranzerzeugung sind entweder nebenwirkungsreich, zeitaufwändig oder unwirksam.

Durch das TolerogenixX-Verfahren wird eine zielgerichtete individuelle Veränderung des körpereigenen Immunsystems erzielt, dadurch ist in Zukunft eine künstliche medikamentöse Unterdrückung des Immunsystems nicht mehr notwendig.

Das TolerogenixX-Verfahren kann als protektive Vakzine und zur Therapie von Autoimmunerkrankung eingesetzt werden. Zielgruppe sind Patienten mit Organtransplantation und Autoimmunerkrankungen.

Der innovative Ansatz des TolerogenixX-Verfahrens ist die schnelle und einfache Umsetzung einer individualisierten Immunsuppression in die klinische Routine bei Vermeidung der Nebenwirkungen der generellen Immunsuppression. Die Anwendung des Prinzips der individualisierten Immunsuppression ist zunächst zur Abstoßungsprophylaxe nach Nierentransplantation und später zur Behandlung von verschiedenen Autoimmunerkrankungen (z.B. systemischer Lupus – SLE) geplant.

Für die Transplantation werden Spender-Blutzellen mit Mitomycin C (MICs) behandelt und dann dem Empfänger verabreicht.
Bei Autoimmunerkrankungen werden Patienten-Blutzellen mit Mitomycin C und einem spezifischen Autoantigen behandelt und wieder dem Patienten zugeführt.
In beiden Fällen besteht die Alleinstellung in der Modifikation von immunkompetenten Zellen weg von einer aktivierenden Reaktion des Antigens hin zu einer supprimierenden Wirkung.

Aktuell läuft eine einarmige Phase-1 Studie zur Überprüfung der Sicherheit und Durchführbarkeit der intravenösen Verabreichung von Mitomycin C-behandelten monunukleären Zellen des peripheren Blutes des Spenders (MICs) zur Erzeugung einer individualisierten Immunsuppression bei Lebendnierentransplantation (TOL-1 Study).

Projekt-Leitung

Prof. Dr. med. C. Morath
christian_morath@med.uni-heidelberg.de


+49 6221 9112 0 


Beteiligte Personen

Dr. med. Matthias Schaier
Prof. Dr. med. Martin Zeier
Prof. D. M. Schmitt, GMP Core Facility
PD Dr. A. Schmitt, GMP Core Facility
Dr. C. Kleist, Transplantationsimmunologie
Prof. Dr. P. Terness, Transplantationsimmunologie
Prof. Dr. G. Opelz, Transplantationsimmunologie

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