Allein, weil die Corona-Pandemie von behördlicher Seite für beendet erklärt wurde, ist das Virus nicht verschwunden. Der wissenschaftliche Blick durch das Mikroskop zeigt, SARS-CoV-2 mutiert munter weiter. Unter besonderer Beobachtung befindet sich Eris, die Omikron-Variante EG.5, welche derzeit weltweit auf dem Vormarsch ist; wobei die meisten Nachweise aus Asien und den USA stammen. Aber auch Europa ist zunehmend betroffen.
Mitte Juni lag der Anteil von EG.5 in der Gruppe aller nachgewiesenen SARS-CoV-2-Varianten noch bei 7,6 %, während er im Juli bereits auf 17,4 % angestiegen war. Eris hat zwar durch eine Spike-Mutation die verbesserte Fähigkeit dem angeborenen Immunsystem zu entkommen und außerdem durch die erhöhte Auftretens-Wahrscheinlichkeit einen Wachstums- bzw. Verbreitung-Vorteil. Doch - auf Grundlage bestehender Erkenntnisse - wird das von EG.5 ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit auf globaler Ebene von der WHO als gering eingeschätzt. Auch die Krankheitsschwere sei anderen zirkulierenden Virus-Varianten vergleichbar.
Halten wir also fest, hierzulande ist die aktuelle Lage gemäß Corona-Pandemie-Radar tiefenentspannt, auch wenn seit Anfang August laut ARE-Report (Aktuelles zu akuten respiratorischen Erkrankungen) des RKI mehr Arztbesuche wegen Atemwegserkrankung mit einer COVID-19-Diagnose gemeldet wurden.
Voraussichtlich werden die Corona-Infektions-Zahlen im Herbst erneut ansteigen. Diesbezüglich gibt es aber ebenfalls keinen Grund zu Sorge, solange wir nicht einer vulnerablen Gruppe angehören; ein Umstand, der uns nicht der Pflicht enthebt, die gesundheitlich angegriffenen und durch Medikation, Chemotherapie oder Immunsuppression geschwächten Mitmenschen zu respektieren und zu schützen.
Deshalb gilt bei uns im Nierenzentrum nach wie vor der „Wille zur Atemschutz-Maske“. Im Namen unserer chronisch erkrankten und transplantierten Patienten hoffen wir auf Ihr Verständnis.
Mit Dank wünschen wir eine entspannte Urlaubszeit