Strahlende Gesichter prägten die Preisverleihung am Donnerstag, den 15. Februar 2024, beim Symposium Intensivmedizin + Intensivpflege in Bremen. Der Wissenschaftliche Verein zur Förderung der klinisch angewendeten Forschung in der Intensivmedizin (WIVIM e.V.) vergibt alljährlich die Hanse-Preise mithilfe einer Jury für herausragendes Engagement und Arbeiten auf dem Gebiet der Intensivmedizin.
Auf dem 34. Symposium Intensivmedizin + Intensivpflege wurde Dr. Christian Nußhag vom Nierenzentrum Heidelberg mit dem Hanse-Preis für seine Arbeit "suPAR links a dysregulated immune response to tissue inflammation and sepsis-induced acute kidney injury" ausgezeichnet, welche sich mit der Risikoeinschätzung bei Sepsis befasst.
Eine akute Nierenschädigung (AKI) infolge einer Sepsis führt zu lebensbedrohlichen Zuständen, die mit herkömmlichen Nierenfunktionsindikatoren diagnostisch nicht ausreichend bestimmt werden können.
Die Studie untersuchte die Eignung von Serum-suPAR-Werten zur Unterscheidung des Schweregrads und Verlaufs einer durch Sepsis verursachten AKI (SI-AKI) bei 200 kritisch kranken Patienten nach den Sepsis-3-Kriterien. Der lösliche Urokinase-Plasminogenaktivator-Rezeptor (suPAR) ist ein Molekül aus dem angeborenen Immunsystem, welches bei entzündlichen Organschäden eine Rolle spielt.
suPAR ermöglichte eine genaue Klassifizierung des Krankheitsgrades der SI-AKI mit besserer Vorhersage für Nierenersatztherapie (RRT) und Sterblichkeit im Vergleich zu etablierten Biomarkern der Niere. Patienten mit einem suPAR-Spiegel über 12,7 ng/ml hatten das höchste Risiko für RRT oder Tod.
suPAR-Mangel schützte Mäuse vor SI-AKI, während suPAR-überexprimierende Mäuse schwerwiegendere Nierenschäden aufwiesen und weniger überlebensfähig waren.
Insgesamt erlaubt suPAR eine unabhängige Stadieneinteilung der SI-AKI basierend auf dem angeborenen Immunsystem und bietet verbesserte Risikoeinschätzungen über einen längeren Zeitraum hinweg.
Die Dotierung beträgt 5.000,00 € und wird von der Fresenius-Stiftung Bad Homburg gestiftet.